Planst du demnächst eine Reise nach Afrika? Oder möchtest du bald eine solche Reise mit Großbuchstaben in deinen Terminkalender einzutragen? Cool! Du begibst dich auf ein Abenteuer, bei dem du all die wunderbaren Dinge erleben kannst, die der afrikanische Kontinent zu bieten hat. Aber wie gehst du auf Nummer sicher, dass du dich als Reisender mit einem anderen kulturellen Hintergrund respektvoll gegenüber den Leuten vor Ort verhältst, einen gleichberechtigten kulturellen Austausch erzielst und keinen – ungewollten – Schaden anrichtest? Nachfolgend erhälst du einen kleinen Vorgeschmack darauf, was du alles beachten solltest und wie wir unsere Reisenden informieren.
Afrika: die andere Geschichte
Wenn du das also von deinem Computer oder Telefon aus in Deutschland liest, hast du vielleicht auch bemerkt, dass starke Stereotypen vorherrschen. Afrika ist trocken und arm, die Kinder haben hungrige Bäuche und Fliegen im Gesicht und die Erwachsenen sind erbärmlich und bedürftig. Ach ja, und dann sind da noch die Big Five, die du von einem gepanzerten Safari-Jeep aus beobachten kannst. Dabei vergessen viele Menschen bequemerweise, dass Afrika kein Land ist, sondern der zweitgrößte Kontinent der Welt, der aus 54 verschiedenen Ländern besteht.
"Viele Menschen vergessen, dass Afrika kein Land ist, sondern der zweitgrößte Kontinent der Welt."
Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, schädliche Stereotypen abzubauen. Wir halten es für wichtig, dass unsere Reisenden – aber auch die Menschen zu Hause – ein echtes Afrika sehen, das mehr ist als ein Aufruf der Welthungerhilfe. Inhalte sind die wichtigste Waffe in diesem Kampf. Wir selbst veröffentlichen Geschichten in Form von Blogs, Vlogs und Mini-Dokus, um ein vollständigeres Bild zu zeichnen, aber wir fordern unsere Reisenden auch heraus: Schau dich um und höre unvoreingenommen zu und lass dich überraschen! Führe interessante Gespräche mit Menschen und stell Fragen. Nimm deine Scheuklappen ab und du wirst sehen, wie wahnsinnig vielfältig der Kontinent ist. Daher ermutigen wir unsere Kunden, genau diese Vielfalt in den sozialen Medien zu teilen und so dazu beizutragen, dass die Stereotypen über ‘Afrika’ abnehmen.
Gleichberechtigter kultureller Austausch
Ein gleichberechtigter Austausch zwischen zwei verschiedenen Kulturen ist ein wichtiger Aspekt bei den Reisen, die wir für unsere Kunden zusammenstellen. Unserer Meinung nach kann man nicht sagen, dass man ein Land erlebt hat, ohne etwas über die Kulturen, Normen, Werte und Bräuche der einheimischen Bevölkerung zu erfahren. Wir machen diesen Austausch etwas einfacher, indem wir direkt mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Denke an die Gemeinschaften, die dich in ihren Gastfamilien willkommen heißen oder eine Tour organisieren, bei der du alles über die Gegend erfährst. So erhältst du einen einzigartigen Einblick in das tägliche Leben der Menschen des Landes, in dem du zu Gast bist. Wie sieht das Leben der traditionellen Bevölkerung in einer modernen Welt wirklich aus? Oder das der ehrgeizigen jungen Menschen in städtischen Gebieten? Keine geschönten Darbietungen, die sich oft hinter der touristischen Fassade verstecken, sondern ganz echt, wo zwei Welten aufeinander treffen. Das ist auch deine Chance, die Aspekte deiner eigenen Kultur in tiefgründigen Gesprächen am Lagerfeuer zu teilen. Um einen gleichberechtigten kulturellen Austausch zu gewährleisten, ist es wichtig, das ‘White Savior Syndrom’ zu vermeiden. Wir geben unseren Reisenden gerne einen Leitfaden, bevor sie reisen.
White Saviour Complex - weisser Retterkomplex
Wie der Schriftsteller und Journalist Eduardo Galeano einmal sagte: “Ich glaube nicht an Wohltätigkeit. Ich glaube an Solidarität. Wohltätigkeit ist so vertikal. Sie geht von oben nach unten. Solidarität ist horizontal. Sie respektiert die andere Person.” Eine weise Aussage, vor allem wenn du als weißer, relativ reicher Mensch auf den afrikanischen Kontinent reist. Vor allem, wenn du eine Weltanschauung hst, in der afrikanische Menschen arm, erbärmlich und bedürftig sind – und du in der Lage bist zu helfen – musst du aufpassen, dass du nicht anfängst, unter dem so genannten ‘White Savior Syndrom’ zu leiden und weiße Überlegenheit zu vermitteln. Was genau meinen wir damit? Wir werden dir das kurz erklären.
Obwohl alle afrikanischen Länder heute unabhängig sind, findest du viele Überbleibsel der Kolonialisierung wie einen hartnäckigen Virus in Büchern, Kulturen, Werten, akademischer Bildung oder dem Selbstverständnis vieler Menschen. Eines dieser rostigen Überbleibsel ist das weiße Privileg, das der weiße Westen genießt. Weißes Privileg geht oft Hand in Hand mit weißer Überlegenheit: das System, in dem Weißsein im Mittelpunkt steht und als “besser” angesehen wird. Man kann also behaupten, dass die ganze “Wir-sind-weiß-reich-und-gebildet-und-wir-müssen-den-Armen-helfen”-Idee diese Ungleichheit aufrechterhält und eine “Wir-gegen-sie”-Situation fördert, in der der weiße ‘Westler’ als dem “Afrikaner” überlegen angesehen wird. Diese Denkweise kann nicht nur unbeabsichtigten Schaden anrichten, sondern ist auch sehr verunglimpfend und nicht gerade ermutigend für die Menschen vor Ort: Was macht es mit dir als Mensch, wenn du als rettungsbedürftiges Pflänzchen abgestempelt werden? Wenn Fremde, die deine Kultur überhaupt nicht kennen, in deine Heimatstadt spazieren und dir sagen, wie du dein Leben leben sollst? Lies diesen Blog ,um mehr über das White Savior Syndrom und seine schädlichen Auswirkungen zu erfahren.
Überleg mal: Wie wirkt es auf dich, wenn du als rettungsbedürftiges Pflänzchen abgestempelt wirst? Wenn Fremde in dein Haus kommen und dir sagen, wie du DEIN Leben leben sollst?
#1 Armutsporno
Die Bilder, die du aufnimmst, der Kontext, in dem du sie postest, und die Wörter und Hashtags, die du verwendest, haben viel mehr Einfluss, als du wahrscheinlich denkst. Nicht nur auf die Umgebung, in der du zu Gast sind, sondern auch auf das Bild, das deine Freunde zu Hause von dem Land haben, in dem du dich aufhältst. Wenn du Armut zu deinem persönlichen Vorteil ausnutzt (Instagram-Likes, Sensation, sogenannte ‘Inspiration’), nennt man das ‘Armutsporno’. Damit schürst du die bereits erwähnte Stereotypisierung des armen, bedürftigen Afrikas, Du untergräbst die Würde der Menschen und jede Form von Gleichberechtigung ist weit zu suchen. Verwendest du #PoorAfricanChild auf Instagram? Lieber nicht! Mehr über die Entlarvung von Stereotypen (einschließlich witziger satirischer Videos) findest du auf dieser Website!
Neugierig auf Kenia?
#2 Besuch von Waisenhäusern oder Schulen
Als Reisebüro erhalten wir oft die Frage: Können wir auch ein Waisenhaus oder eine Schule besuchen? Bei Waisenhäusern in Afrika ist Vorsicht geboten. Da Freiwillige für die Arbeit in einem Waisenhaus oft Geld bezahlen und Spender monatlich Geld pro Kind zahlen, schießen die Waisenhäuser wie Unkraut aus dem Boden. Und diese füllen sich oft schnell mit Kindern. Wusstest du zum Beispiel, dass 80% der Kinder in Waisenhäusern weltweit noch ein oder beide Elternteile haben? Und dass von diesen Kindern 50% ein Zuhause hatten, das gut und sicher genug war, um dort aufzuwachsen? Waisenhäuser sind zu einer Industrie geworden, die von westlichen Wohltätern mit Geld genährt wird (um noch einmal auf das Syndrom der weißen Retter zurückzukommen). Lies hier welche anderen negativen Auswirkungen der Waisenhaustourismus hat – wie z.B. ernsthafte Bindungsprobleme – und warum es eigentlich gar nicht so viele Kinderheime in Afrika geben sollte! Die Auswirkungen des Besuchs von Schulen sind nicht so schlimm, aber oft wird das Programm gestoppt, wenn Besucher kommen, um es sich anzusehen. Frage dich selbst: Würden in den Deutschland jemals Touristen kommen, um das Klassenzimmer deiner Nichte zu sehen?
#3 Austausch
Als Reisebüro bekommen wir auch oft die Frage gestellt: Was können wir aus Deutschland mitnehmen, um es den Kindern zu geben? Das ist natürlich eine gut gemeinte Geste, aber auch mit Geschenken muss man vorsichtig sein. Dies kann nicht nur zu einer Kultur des Bettelns führen, sondern auch den White Savior-Komplex fördern, in dem du, der Reisende, der Nikolaus bist. Außerdem ist es für dich schwierig, richtig zu verstehen, was in einer Gemeinschaft wirklich gebraucht wird und nützlich ist. Du kannst zum Beispiel nette Kuscheltiere verteilen, aber die Chancen stehen gut, dass diese Kuscheltiere am nächsten Tag auf dem örtlichen Markt zum Verkauf angeboten werden, denn ja: Familie müssen ernährt und Schulgebühren bezahlt werden! Wenn du die Gleichwertigkeit aufrechterhalten willst, ist es besser, ehrliche Geschäfte zu machen und z.B. jemandem, der seine Arbeit gut gemacht hat, ein gutes Trinkgeld zu geben. Möchtest du trotzdem noch schöne Dinge verteilen? Dann beginn damit, zu recherchieren, was Kindern wirklich nützt und kaufe diese Artikel vor Ort, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Und schließlich solltest vor allem keine Fotos machen und posten, wenn den Kindern etwas aushändigst!
"Wenn du die Gleichwertigkeit aufrechterhalten willst, gehe besser ehrliche Geschäfte ein oder gib dem netten Kellner ein ordentliches Trinkgeld."
Respektvolles Reisen: ein Leitfaden
Wenn wir Reisende an afrikanischen Reisezielen empfangen, geben wir gerne einen Leitfaden mit. Der berührt zwar die oben genannten Themen, aber wenn du respektvoll durch dein Urlaubsland reisen willst, gehört noch mehr dazu. Daher ist es zunächst einmal wichtig zu verstehen, dass wir Gäste sind. Wir haben hier nicht das Sagen und müssen uns anpassen. Um dies ein wenig zu erleichtern, findest du in unseren ‘Leitfaden’ einige geeignete Tipps & Tricks. Welche Kleidung solltest du zum Beispiel mitbringen und anziehen, damit sich deine Gastgeber nicht unwohl fühlen? Fotografiere Personen lieber nicht ohne Erlaubnis – insbesondere Minderjährige. Tu dir einen Gefallen und hab Geduld: Die Zeit vergeht hier anders und es nützt niemandem, wenn du eine mürrische Grimasse ziehst, wenn dir dein Essen 20 Minuten später vorgesetzt wird. Wir stellen unseren Kunden auch einen Trinkgeldleitfaden zur Verfügung. Das ist nicht nur eine faire Art, Geschäfte zu machen, sondern es wird auch mehr von dir erwartet als zu Hause in Deutschland. Die Gehälter sind hier niedriger und der Tourismus lebt weitgehend vom Trinkgeld. Unserer Meinung nach ist ein ordentliches Trinkgeld für einen Service, mit dem du zufrieden bist, besser als eine Spende. Wie viel gibt man also dem netten Taxifahrer oder dem Hotelangestellten, der deinen schweren Rollkoffer drei Stockwerke hochgeschleppt hat? Frag den Trinkgeldleitfaden!
Respektvolles Reisen: Tiere und Wildtiere
Touristen kommen mit Geld und die Waisenhäuser sind nicht die einzigen, die Geschäftsmöglichkeiten sehen. Tiere und Wildtiere, insbesondere wenn sie selten sind, werden in der Tourismusindustrie oft bis zum Äußersten ausgebeutet, um Geld zu verdienen. Touristen haben sich oft nicht genug vertieft und haben keine Ahnung von den negativen Auswirkungen. Denke zum Beispiel an die weltweite Debatte über das Reiten auf thailändischen Elefanten. Auch in Afrika gibt es viele unappetitliche Praktiken mit wehrlosen Wildtieren. Du kannst zum Beispiel niedliche Löwenbabys streicheln, die verwaist sind. Wenn die Löwen ausgewachsen sind, werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Es scheint harmlos zu sein, aber was Reisende oft nicht wissen, ist, dass diese Löwen für die Trophäenjagd verwendet werden, für Jäger, die viel Geld für sie bezahlen. Die Löwen sind leicht zu erlegen, weil sie an Menschen gewöhnt sind. Leider ist dies nur eines von vielen grausamen Beispielen, bei denen Arten – die oft auch vom Aussterben bedroht sind – als Geldmaschinen für Touristen benutzt werden.
Doch nicht alle Interaktionen mit seltenen Tieren sind schlecht. Wenn du zum Beispiel eine Schimpansen- oder Gorillatour in Uganda machst, wird das Geld, das du dafür bezahlst (und das ist nicht wenig), direkt für den Schutz der Tiere und ihres Lebensraums ausgegeben. Wenn du eine Reise bei uns buchst, wirst du von deinem Travel Designer gut informiert. Wusstest du zum Beispiel, dass Wildschutzgebiete ihre Einnahmen anders ausgeben als viele Nationalparks? Wir überlassen es dir, zu entscheiden, was du für ethisch vertretbar hälst und was nicht.
Ethische Arbeit
Was für Reisende gilt, gilt auch für uns: Wir leben und arbeiten aus einer privilegierten Position heraus auf dem afrikanischen Kontinent und müssen diese verantwortungsvoll nutzen. Daher tun wir unser Bestes, um jede Spur von weißer Überlegenheit in unseren Inhalten zu vermeiden, aber auch in unserem Privatleben achten wir genau darauf, was wir in den sozialen Medien posten. Wir versuchen auch, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu schaffen. Lies hier wie wir unseren positiven Einfluss auf die Entwicklung lokaler Gemeinschaften vorantreiben. Aber auch in unserem eigenen Büro sorgen wir dafür, dass möglichst viele Stellen, für die kein Deutsch oder Niederländisch erforderlich sind, mit einheimischen Kollegen besetzt werden. Die Magier hinter den Kulissen, die dein gesamte Reise in Kenia perfekt gestalten? Das sind – ganz offensichtlich – Kenianer!
Und so sorgen wir alle dafür, dass sich unsere unterschiedlichen Kulturen, Hintergründe, Normen und Werte gegenseitig bereichern und uns näher zusammenbringen können!
Deshalb mit Charlie's Travels nach Afrika
WIR SIND “VOR ORT” IN AFRIKA
Wir arbeiten, leben, atmen und wohnen in Afrika. Dadurch haben wir viel Kenntnisse und sind immer in der Nähe!
WIR ENTWICKELN UNSERE EIGENEN ROUTEN UND ERFAHRUNGEN
Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort entwickeln wir unsere eigenen einzigartigen Reiserouten. Entdecke die versteckten Juwelen des Kontinents!
UNSERE REISEN SIND PERSÖNLICH UND MAßGESCHNEIDERT
Jede Reise wird auf der Grundlage deiner Wünsche und unserer Afrika-Kenntnisse maßgeschneidert. Wir sind Tag und Nacht während deiner Reise für dich da.
WIR ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG
Wir nutzen die Gelegenheit, um sicherzustellen, dass unsere Reisen einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf das Klima, die lokalen Gemeinschaften und die Tierwelt haben.