Unter afrikanischem Himmel
Kenia, ein Land, das ganz oben auf unserer Wunschliste stand. Nicht nur wegen seiner unglaublichen Vielfalt: Wildlife, Savanne, endlose Landschaften, schneeweiße Strände und so viel mehr. Sondern vor allem, weil ich dort geboren wurde und meine ersten Lebensjahre verbracht habe. Höchste Zeit also, nach 25 Jahren zurückzukehren und meine Wurzeln mit meinen eigenen Kindern zu entdecken.
Als wir die Neuigkeiten meinen Schwiegereltern erzählten, sahen wir das Funkeln in ihren Augen. Seit der Geburt unseres ältesten Sohnes vor vier Jahren nennen sie sich Bibi und Babu, was auf Swahili Oma und Opa bedeutet. Als wir fragten, ob sie vielleicht mit nach Kenia wollten, war die Antwort sofort ein klares Ja.
Doch wie startet man eigentlich so eine Reise? Wir wussten schon recht gut, was wir unbedingt sehen wollten, und trotzdem war es nicht einfach. Wir sind abenteuerlustige Reisende, aber mit zwei kleinen Kindern sieht die Sache anders aus. Typische All inclusive Angebote sind nichts für uns, daher haben wir noch nie eine klassische Reiseorganisation genutzt. Nach etwas Recherche stießen wir auf Charlie’s Travels. Nach dem Durchsehen einiger Reisevorschläge war schnell klar, dass es passt. Über Videocall und WhatsApp haben wir eine komplett maßgeschneiderte Reise durch Kenia geplant: abenteuerlich, lokal und off the beaten track, genau wie wir es lieben.
Vorbereitungen
Unser Ansprechpartner bei Charlie’s Travels stand immer für unsere Fragen offen, und davon gab es einige. Denn wie bereitet man so eine Reise eigentlich vor? Wichtig für uns waren die kleinen Kinder, die mitreisten, und die Großeltern. Wir beschlossen, das Abenteuer zu wagen und unsere Impfungen in Ordnung zu bringen. Ein paar Wochen vorher erhielten wir ein detailliertes Protokoll von Charlie’s Travels, sodass wir unsere Koffer sehr gezielt packen konnten. Sie organisierten ein Reisebett und Kindersitze, damit wir immer sicher unterwegs waren – immerhin standen uns insgesamt rund 2.000 Kilometer Fahrt bevor.Bereit zur Abreise
Am 20. Dezember war es endlich so weit – unser Abenteuer konnte beginnen. Wir entschieden uns für einen Nachmittagsflug ab Schiphol mit KLM. Der Flug verlief sehr angenehm, da die Kinder mehr als die Hälfte der Zeit geschlafen haben. Welch ein Luxus!
Wir hatten genügend Kinderfilme auf das iPad geladen und ein paar Büchlein dabei. Ehe wir uns versahen, landeten wir in Nairobi. Hallo, warme Temperaturen!
Unser Fahrer Henri wartete bereits, als wir mit Koffern und Kids aus dem Flughafen kamen. Er hatte einen Umschlag für uns mit einer SIM-Karte und einer Willkommenskarte von Charlie’s Travels. Auf ins Hotel für unsere erste Nacht – Kenia, wir sind bereit!
Erster Stopp: Amboseli
Gegen 10 Uhr landeten Bibi und Babu am Flughafen. Mein Mann Jasper holte sie ab. Nach einem schnellen Lunch und einem Sprung in den Pool waren wir bereit, gemeinsam das Kenia-Abenteuer zu beginnen.
Erste Station: Amboseli. Wir wurden herzlich von einer Masai-Familie im Kili Spring Camp empfangen, wo wir in Hütten übernachteten. Nach einem köstlichen Abendessen saßen wir unter dem Sternenhimmel am Feuer. Am nächsten Morgen starteten wir um 7 Uhr zur ersten Safari – auf Motorrädern! „Seid ihr verrückt?“ hörten wir oft von zuhause. Auch wir begannen zu zweifeln, ob das mit den Kindern eine gute Idee war. Aber Kinder sind oft robuster, als wir denken. Wir hatten alles gründlich mit Charlie’s Travels besprochen und beschlossen, sie in der Trage mitzunehmen und gut festzumachen. Sie fanden es großartig, wir auch. Babu konnte sogar seine Tränen nicht zurückhalten, so bewegend war es. Wir sahen Elefanten, Zebras, Giraffen, Büffel, Strauße und vieles mehr.

Tanzen mit den Masai
Wir machten Halt in einem Masai-Dorf, wo wir mit Feuer, Tanz und Gesang empfangen wurden. Die Masai-Frauen luden mich und Bibi sofort zum Mittanzen ein. Die Kinder wurden mit offenen Armen aufgenommen und fühlten sich schnell wohl. Wir bekamen eine Führung durchs Dorf, durften eine Hütte betreten (sehr klein!) und erfuhren, was sie essen und wie sie leben. Finn und Sun hatten sofort Spielkameraden, und auch ohne gemeinsame Sprache verstanden sie sich prächtig. Eine absolute Bereicherung während dieser Safari.Das Asien Afrikas

Nach der eindrucksvollen Motorradsafari holte uns unser Fahrer Henri wieder ab. Nächster Stopp: die sogenannten Taita Hills, das „Asien Afrikas“. Fünf Stunden Fahrt, doch mit unserer robusten Jeep war das kein Problem. Die Kinder schliefen, wir genossen die sich ständig wandelnde Landschaft. Erste Eindrücke: atemberaubend schön!
Wir kamen auf 1.800 Meter Höhe an und übernachteten im Taita Rocks Hotel, mit herrlichem Blick auf die Hügel. Am Abend holte uns Abel ab, ein leidenschaftlicher Local Guide, den Charlie’s Travels für uns organisiert hatte. Er führte uns auf eine kleine Wanderung zu seinem Lieblingsplatz. Dutzende Kinder begleiteten uns barfuß oder in Slippers, während wir mit Wanderschuhen kämpften. Die Kinder wurden getragen, Abel half, wo er konnte. Dann zeigte er uns einen Felsen mit traumhafter Aussicht über die Taita Hills. Afrika konnte so schön sein!
Am nächsten Tag fuhren wir erneut mit den Motorrädern – diesmal deutlich abenteuerlicher, da es bergauf und bergab ging. Aber die Fahrer waren hervorragend. Wir fühlten uns nie unsicher, Sun schlief sogar auf dem Motorrad ein. Ziel war eine Familie auf den Hügeln: Mama Rose.

Die besten Chapatis bei Mama Rose
Was ich sehr schätzte: Charlie’s Travels berücksichtigte unsere persönlichen Interessen. Ich selbst bin sehr foodbegeistert, und so schlugen sie vor, bei Mama Rose zu kochen. Sofort kam Nostalgie auf, sie erinnerte mich an meine Mutter und ihre traditionelle Küche. Mama Rose ist eine starke Frau mit einer wunderbaren Familie. Alle halfen auf ihrer Farm mit. Linda, ihre Schwiegertochter, brachte mir bei, Chapatis zu machen, während die anderen eine Führung bekamen. Die Kinder spielten sofort mit den Enkeln. Auch Babu probierte Chapatis – und war erstaunlich gut darin!
Nach einem üppigen Essen fuhren wir zurück ins Hotel. Abel zeigte uns noch eine Wasserquelle, wo sogar Menschen aus Mombasa Wasser holen. Ein wundervoller Tag voller Liebe und kulinarischer Highlights.

Heiligabend zwischen Löwen
Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Lumo Conservancy. Schon auf dem Weg sahen wir zwanzig Elefanten und Büffel. Bibi hatte Tränen in den Augen. Wir wurden herzlich empfangen von Charles, der das Conservancy leitet. Am Nachmittag fuhren wir mit Henri und einem Ranger hinaus – so viel Wildlife aus nächster Nähe hatten wir noch nie erlebt. Unvergesslich: eine Löwin lief direkt vor unserer Jeep entlang, auf der Suche nach Futter für ihre Jungen. Wir waren sprachlos. Der Abend endete mit einem köstlichen Weihnachtsdinner und Geschichten am Feuer unter den Sternen.
Am nächsten Morgen sahen wir die Sonne über Lumo aufgehen, mit Blick auf den Kilimandscharo. Unter Akazienbäumen wartete ein traumhaftes Frühstück auf einem Masai-Tuch – ein unvergesslicher Moment. Danach ging es weiter an die Ostküste nach Diani Beach.

Weihnachten am weißen Strand
In Diani Beach hatten wir ein Haus am Meer gemietet, ein paar Tage Ruhe für die Feiertage. Charlie’s Travels schlug vor, einen Tag nach Mombasa zu fahren für eine Foodtour. Das konnten wir nicht ablehnen.
Mombasa, een culinaire bom
Mit Guide Hawa, einer Powerfrau, erkundeten wir die Stadt. Wir probierten Pilau, Samosas, Maniok-Chips, gegrillte Süßkartoffeln, Falafel, frische Früchte und vieles mehr. Auf dem Markt durften wir überall kosten und riechen. Die Kinder liebten das Essen. Am Ende gab es arabischen Kaffee und Chai mit Blick aufs Meer.
Out of Africa
Zum Abschluss fuhren wir nach Lake Naivasha, ins Camp Carnelley’s, direkt am Wasser, mit Nilpferden und Affen um uns herum. Hier verbrachten wir Silvester. Ein Highlight war die Wanderung auf Crescent Island: zwischen Zebras, Giraffen, Büffeln und Pelikanen. Kein Wunder, dass hier „Out of Africa“ gedreht wurde. Wir sangen „Circle of Life“ mit den Kindern – und fühlten uns mitten im Film.
Silvester feierten wir mit Musik, Tanz und Feuerwerk. 2020 konnte nicht schöner beginnen.

Ein Traum, der Wirklichkeit wurde
Am letzten Tag besuchten wir Nairobi, meine Geburtsstadt, bevor wir zurück nach Amsterdam flogen. Mit Tränen in den Augen, aber auch mit einem Herzen voller unvergesslicher Erinnerungen.
Kenia, Asante…
Und Charlie’s Travels: danke, dass ihr unseren Traum wahr gemacht habt.
Hakuna Matata.
Bist du nach dem Lesen dieser Travel Story neugierig auf mehr Abenteuer von Lieve und ihrer Familie?