Afrika scheint schlecht gegen den Klimawandel gewappnet zu sein, und das gibt Anlass zu großer Sorge. Wie im Klimabericht (IPPC) vorhergesagt, ist die Zunahme von Wetterextremen eine Folge der Erwärmung der Atmosphäre. Obwohl mehrere Regenzeiten im Jahr üblich sind, wird die Situation aufgrund des Klimawandels immer extremer...
Schauen wir zurück in den April dieses Jahres: starker Regen und riesige Wolkenbrüche, die vom Himmel prasseln. Kenia überschwemmt... nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinne. Die Hotels schließen und die Touristen sind gestrandet. An manchen Orten bricht sogar die Cholera aus. In den Städten herrscht das totale Verkehrschaos: Nairobi, normalerweise auch keine Stadt mit reibungsloser Infrastruktur, ist völlig verstopft. Noch problematischer wird es, weil es in Kenia kaum eine vernünftige Kanalisation, Entwässerung oder Dämme gibt... Wenn also Wasser vom Himmel fällt, staut es sich und kann nirgendwo hin.
Zunehmend extremer: Klimawandel in Kenia
Das Klima in Afrika wird immer extremer. Ein Jahr vor diesen Überschwemmungen bettelten und beteten die Menschen intensiv um Wasser. Mit dem Wachstum der Bevölkerung und dem steigenden Wasserbedarf wird die Situation auch immer komplexer. Nach einer langen Periode extremer Trockenheit war der Regen eine echte Erleichterung. Das Vieh konnte wieder leben und die Wälder konnten wieder wachsen. Und dann, ein knappes Jahr später, gibt es plötzlich so viel Regen, dass es auch nicht mehr hilfreich ist. Durch die zunehmende Abholzung ist die Vegetation in Kenia von 40 Prozent auf 5 Prozent zurückgegangen und infolgedessen wurden immer mehr Flächen zugepflastert. Diese Böden können Wasser nicht so leicht aufnehmen, was bedeutet, dass während einer langen Dürreperiode auch die Wasserquellen leer werden. Ihr seht: Der Klimawandel macht das Überleben unter diesen Bedingungen immer schwieriger. Wo einst ein Masai-Krieger vorhersagen konnte, wann die Regenzeit beginnen würde, sorgt das unberechenbare Wetter für ständige Überraschungen. Diese Unberechenbarkeit ist gefährlich, aber sie wirkt sich auch auf die Wildtiere Kenias aus. Auch die berühmte 'Great Migration', die jährliche Gnuwanderung, die im August und September in Kenia stattfindet, unterliegt aufgrund des Klimas erheblichen Schwankungen. Es wird immer schwieriger, ein bestimmtes Muster oder eine bestimmte Jahreszeit mit der Migration in Verbindung zu bringen... was sich natürlich indirekt auf die Tourismusindustrie auswirkt, denn es gibt unzählige Reisende, die nach Kenia kommen, um dieses großartige Spektakel zu erleben.