Plastikverbot Kenia: grosse Auswirkungen & grosse Strafen
Plastik. Es scheint überall zu sein. Von Getränkeflaschen bis zur lästigen Verpackung eines Schraubendrehersatzes, vom Spoiler eures Fiats bis hin zum Gebiss eurer Oma. Es ist ein praktisches, billiges und vielseitiges Produkt, aber leider nicht so freundlich zu Mutter Natur. Plastik ist eine der größten Umweltverschmutzungen der Welt, da es niemals zerfällt und schließlich in mikroskopisch kleinen Partikeln zurückbleibt. Und das Problem wird nur noch schlimmer. Im letzten Jahrzehnt wurde mehr Plastik produziert als im gesamten 20. Jahrhundert! Mehr als die Hälfte des Plastiks ist für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Derzeit werden schockierende eine Billion Plastiktüten verwendet. Es ist höchste Zeit für Veränderungen. Zu dieser Erkenntnis sind sie auch in Kenia gekommen. Plastik stellt ein großes Problem im Land dar und schadet der Umwelt in hohem Maße. Schlechte Abfall- und Recyclinganlagen machen es dem Land sehr schwer, mit der riesigen Menge an Plastikmüll fertig zu werden. Deshalb hat man zu einer drastischen Maßnahme gegriffen: Der Verkauf, der Besitz und die Verwendung von Plastiktüten wurde verboten. Straftäter werden fast genauso hart bestraft wie Drogendealer. Das ist ein großer Unterschied zu den 25-Cent-Tüten in den Niederlanden.
Plastikflaschen: lokale Initiativen zum Recycling von Plastik
Die Illegalisierung von Tüten ist nur ein kleiner, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ein weiteres großes Problem ist die Verwendung von Plastikflaschen. Wir alle wissen, dass das Trinken von Leitungswasser im Ausland dazu führen kann, dass ihr den nächsten Tag auf der Toilette verbringen müssen. Wir sind oft nicht an die Bakterien gewöhnt. Also kaufen wir massiv sauberes und gefiltertes Wasser aus Plastikflaschen, damit wir die tolle Safari oder die Mara weiterhin auf eine schöne und gesunde Weise genießen können. Aber wo landet die leere Flasche, wenn ihr sie mit guten Absichten in den Mülleimer werft? Glücklicherweise gibt es in Kenia eine Menge cooler lokaler Initiativen, um auch dieses Abfallproblem in den Griff zu bekommen. Eine Schule in der Nähe von Charlies Hauptquartier in Nairobi nimmt an der von Dave Hakkens gegründeten Precious Plastic Community teil, einem Netzwerk von globalen Kämpfern für eine plastikfreie Umwelt. In dieser Schule stellen sie Produkte aus all unserem gebrauchten Plastik her: von Schmuck über Tassen und Schüsseln bis hin zu Baumaterialien. Wirklich großartig! Das hält Plastik aus der Natur fern, fördert Kreativität und handwerkliches Geschick und kommt auch der Schule zugute! Oder wie wäre es mit der verrückten Flip the Flop-Initiative, bei der jedes Jahr 400.000 Flip-Flops von der kenianischen Küste gefischt werden und gleichzeitig die Küste gesäubert wird. Diese Schuhe werden dann von lokalen Kunsthandwerkern in die schönsten Kunstwerke verwandelt. Und was das Ganze noch besser macht, ist, dass diese Initiative bereits zu 100 neuen Arbeitsplätzen an der kenianischen Küste geführt hat. Jeder Künstler, der etwas aus recycelten Flip Flops herstellt, hängt auch eine Karte mit seiner Geschichte daran, so dass ihr als Käufer auch eine gute Vorstellung davon haben, wer euch hilft, wenn ihr sein oder ihr buntes Design kauft.
Nachhaltiges Reisen: Charlie's Travels und Join the Pipe
Aber natürlich hören wir hier noch nicht auf - wir haben gerade erst angefangen! Für uns bedeutet Corporate Social Responsibility (CSR), dass wir unsere Reisen auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise gestalten, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Die Verwendung von Plastik ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ein großes Problem ist, dass es in den Ländern, in denen wir Reisen organisieren, Trinkwasser nur in Plastikflaschen gibt. Und bei dem recht heißen und staubigen Klima braucht ihr etwa 3-4 Liter Wasser pro Person und Tag. Das sind also ziemlich viele Flaschen, die ihr kauft. Glücklicherweise wird an großartigen Lösungen gearbeitet. Deshalb haben wir eine Partnerschaft mit Join the Pipe begonnen. Dieses soziale Netzwerk setzt sich für die Bereitstellung von wiederverwendbaren Flaschen und die Installation von nachhaltigen Trinkwasserhähnen ein, um die Verwendung von umweltschädlichen Einweg-Plastikflaschen zu bekämpfen. Mit diesen Verkäufen finanzieren sie Projekte für sauberes Trinkwasser. Bei diesen Projekten geht es um die Installation von Wasserpumpen, die Organisation von Plastiksäuberungsaktionen und die Ausgabe von wiederverwendbaren Flaschen. Wir werden diese Flaschen auch bald an unsere Reisenden weitergeben, wenn eine Reise beginnt. Damit hoffen wir, dass die wiederverwendbaren Flaschen einen Unterschied machen und die Kunden nicht für jeden Schluck Wasser eine neue Plastikflasche kaufen.Holt Euch frisches Wasser aus dem Wasserhahn!
Außerdem werden in Kenia langsam immer mehr Wasserautomaten aufgestellt. Allein in Nairobi hat die Hälfte der Einwohner Probleme, sauberes Trinkwasser zu bekommen... dies, weil es in vielen Bezirken keine richtigen oder offiziellen Wasseranschlüsse gibt. Mit dem Aufkommen von Wasserautomaten wird sauberes Trinkwasser immer leichter zugänglich. Diese Geldautomaten sind rund um die Uhr geöffnet und für ein paar Cent könnt ihr euch einen Kanister füllen lassen. Das Wasser ist qualifiziert und zugelassen und hilft Millionen von Menschen. Darüber hinaus reduzieren diese Wasserautomaten auch die Anzahl der Plastikflaschen. Auch für Reisende ist dies ein Geschenk des Himmels, denn ihr könnt mit eurer wiederverwendbaren Flasche wie gewohnt Trinkwasser zapfen. Natürlich gibt es noch nicht überall in Afrika Wasser-Automaten, aber der Anfang ist gemacht! Und das begrüßen wir natürlich!!!