Schmuck herstellen in Kampala
Tauch ein ins pulsierende Herz von Kampala bei einem Schmuckworkshop mit 22STARS. Von Perlenrollen aus recyceltem Papier bis hin zu leckerem lokalen Essen und Malwa Bier – diese Erfahrung ist so bunt und unvergesslich wie die Stadt selbst.

"Wir sitzen auf unseren Knien auf einer Strohmatte, in einem kleinen Haus in einem lebendigen Wohnviertel von Kampala. Draußen hört man Kinder fröhlich schreien und Erwachsene angeregt auf Luganda, der lokalen Sprache, diskutieren. Mit herausgestreckter Zunge und zusammengepressten Lippen schauen wir konzentriert auf das winzige Stück Papier zwischen unseren Fingern. Wir versuchen, es perfekt um ein dünnes Stäbchen zu rollen. Daraus soll eine Perle werden ob das Ergebnis gelingt, ist allerdings fraglich.
Endlich habe ich meine erste, etwas schiefe, Perle gerollt und halte sie stolz in die Höhe. „Tadàaaa!“ Suzan, die Uganderin, die den Schmuckworkshop leitet, fängt laut an zu lachen und klatscht begeistert in die Hände. Es ist ein Trostapplaus: Ihr Schälchen voller perfekt gerollter Perlen ist nämlich schon fast bis oben hin gefüllt."



Versteckte Juwelen von Kampala entdecken
Von den Bildern bei Google bekommst du von Kampala vielleicht nicht sofort Lust, Staub, hupender Verkehr und laute Passanten. Ganz falsch ist das nicht, aber wenn du der Stadt eine Chance gibst, erobert sie garantiert dein Herz. Kampala ist grüner als grün und liegt auf unzähligen Hügeln, von denen du an fast jeder Ecke eine atemberaubende Aussicht hast. Die Stadt sprüht vor Kreativität, Musik und guter Laune. Das Leben spielt sich draußen auf der Straße ab, oder in einer der 15467 Bars und Clubs. Nicht ohne Grund gilt Kampala als die Party Hauptstadt Ostafrikas!
Die Stadt steckt voller versteckter Schätze: von geheimen Innenhöfen bis zu Kunstgalerien. Aber um diese Orte zu finden, musst du wissen, wo du suchen sollst, gar nicht so einfach! Deshalb haben wir eine City Tour zusammengestellt, die wir ganz nach deinem Geschmack anpassen.
Auf der Suche nach Cargohosen, schnellen Shades und Fischerhüten auf dem größten Markt Ugandas? Lust, Zutaten auf dem Gemüsemarkt einzukaufen und lokale Gerichte zu kochen? Ein spezielles Kampala Bier in der Brauerei probieren oder bei Sonnenuntergang eine Bootstour über den Victoriasee machen? Mit uns entdeckst du jede Ecke unserer Lieblingsstadt. Einer der Orte: ein kleines Haus irgendwo in den Hügeln von Kampala, wo bunte Papierperlen gerollt und aufgefädelt werden und gleich daneben kannst du in der lokalen Bar das echte ugandische Bier kosten!
Schmuck machen mit 22STARS in Kampala
Auf dem Boda Boda tuckern wir in ein Wohnviertel von Kampala. Die Stimmung ist lebendig: Afrobeats dröhnen aus einer Stereoanlage über die rote, staubige Straße und überall sind Menschen beschäftigt mit ihrem Alltag. Wir sind angekommen bei dem kleinen Haus, in dem wir unseren Workshop machen werden. Schmuck aus Papierperlen, in Uganda ein echtes Ding. Viele traditionelle Ketten und Armbänder bestehen aus bunten Perlen, und genau das lernen wir heute mit der Organisation 22STARS.
Suzan, leidenschaftliche Schmuckmacherin und Projektleiterin bei 22STARS, begrüßt uns mit einem breiten Lächeln in einem Gebäude mit großen, offenen Türen. Innen sieht es aus, als wäre eine Regenbogenexplosion passiert: Bunte Strohmatten liegen auf dem Boden und überall siehst du Perlen, Schmuck und Papier in allen Farben. Zeit, die Ärmel hochzukrempeln, wir machen uns daran, ein eigenes Armband zu basteln!

Neugierig auf mehr Infos?
Jeder hat Zugang zu den Sternen
22STARS wird von drei jungen Frauen geführt: der deutsch-niederländischen Stella und den Uganderinnen Susan und Aidah. 22 Sterne, weil jeder Mensch auf der Erde gleichen Zugang zum grenzenlosen Universum hat, einfach indem er nach oben schaut. Die drei kämpfen mit ihrer Stiftung für bessere Chancen von Familien durch Bildung, Unternehmertum und lokales Leadership. Vor allem Bildung liegt ihnen am Herzen: Ein Kind, das zur Schule geht, kann später einen Job mit Einkommen bekommen und so den Kreislauf der Armut durchbrechen. Und nicht nur das: Bildung bedeutet auch Wissen über die eigene Gesundheit, so können Kinder sich besser vor Kinderehen, Teenagerschwangerschaften, STIs und anderen Krankheiten schützen.
Seit Suzan angefangen hat, Schmuck für 22STARS zu machen, konnte sie selbst endlich wieder die Schulbank drücken. Heute spricht sie fließend Englisch, ist Projektleiterin der Organisation und alle ihre Kinder gehen zur Schule. Inzwischen gibt sie Workshops im Rollen von Papierperlen. Die Schmuckmacherinnen haben flinke Finger und rollen im Nu Perlen aus Recyclingpapier ob Zeitung, Magazine oder Flaschenetiketten.
Doch heute geht es um mehr als nur Basteln: Zum Mittag gibt es lokale Gerichte, und als Abschluss trinken wir ein kräftiges ugandisches Bier in der Bar um die Ecke. Das Geld, das du für den Workshop zahlst? Das landet direkt bei der Community, ohne Zwischenhändler.
Perlen oder Mäuseköttel?
Nach einer Einführung ins Schmuckbusiness und einer Präsentation all der Produkte, die aus den Perlen entstehen (Taschen, Geldbörsen, Körbchen, alles Mögliche), legen wir selbst los. Auf unseren Knien auf der Strohmatte sitzen wir da wie verwunderte Kleinkinder und schauen zu, wie das Papier mit einer Hand-Schneidemaschine in hauchdünne Streifen geschnitten wird. Danach zeigt uns Suzan, wie es geht: Geschickt taucht sie den Papierstreifen in ein Schälchen mit Leim und rollt ihn um ein kleines Metallstäbchen. Keine Minute später hält sie lachend eine perfekte Perle hoch. Sieht kinderleicht aus, also gehen wir voller Selbstvertrauen ans Werk.
Die Realität sieht anders aus: Meine Hände sind schnell voller klebrigem Leim, und meine Fingerkuppen wirken viel zu dick, um das winzige Stück Papier präzise aufzurollen. Nach sechs Minuten haben wir alle unsere ersten Perlen fertig, die allerdings eher nach knallgrünen Mäusekötteln aussehen. Doch nach ein paar Versuchen werden die Perlen schöner, wir immer stolzer und unser Schälchen immer voller. Suzan erklärt uns, dass die Perlen später noch mehrmals lackiert werden, damit sie komplett wasserfest sind.
Nach einer halben Stunde Perlenrollen und Plaudern mit Suzan ist es Zeit fürs Mittagessen. Einige fröhliche Frauen aus der Community haben ein Festmahl vorbereitet: Der ganze Boden ist vollgestellt mit Töpfen und Schalen. Es gibt Matoke, eine herzhafte Bananenpüree, dazu Maniok, Süßkartoffeln, getrockneten Fisch in Erdnusssauce, Fleischstücke in einer Gemüsesauce, Reis und eine Schale voller süßer Bananen als Dessert.


Socializen mit einem Bambusstrohhalm
Mit gut gefülltem Bauch machen wir uns auf durch die Nachbarschaft. Wir spazieren durch schmale, unbefestigte Gassen vorbei an Holzhäusern, in die man überall hineinschauen kann. Schnell merken wir: Hier gibt es fast mehr Bars als Anwohner. Aus den Lautsprechern pumpt Musik, und die Menschen grüßen uns fröhlich, während wir vorbeischlendern.
Am Ende des Weges treffen wir eine Frau, die eifrig eine Mischung in einem großen Topf zerstampft. Malwa Bier: DAS ugandische Bier, auch wenn der Vergleich zu dem, was wir als Bier kennen, ziemlich weit hergeholt ist. Malwa erinnert eher an einen Brei. Es wird aus Reis, Mais oder Hirse, Zucker und Alkohol hergestellt. Dann kommt kochendes Wasser dazu, und schließlich sitzt man mit seinen Freunden um den Topf, jeder mit einem langen Bambusstrohhalm, und schlürft gemeinsam daraus.
Es ist ein echtes soziales Event, bei dem alle Gespräche des Tages stattfinden. Wir nehmen geehrt zwischen Suzan und ihren Freunden auf den Bänken einer der Bars Platz. Vor uns steht ein großer Steintopf mit der brodelnden braunen Mischung. Wir bekommen die langen Bambusstrohhalme gereicht und probieren die warme Flüssigkeit. Zum Glück haben wir eine gute Grundlage im Magen, denn der Alkoholgehalt ist nicht ohne, auch wenn Suzan lachend behauptet, dass man Malwa problemlos den ganzen Tag trinken kann, ohne umzufallen.
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